Werfen wir die Motte in den Müll?

marawinter Affengeschichten, Literaturbetrieb, Mara Leave a Comment

brothers-457234_1920„Euer Baby kann im Keller schlafen!“

Beitrag zur Blogparade von geliebtes-kind-motzibacke.de zum Thema: „Gedanken zum zweiten Kind“

 

Früher habe ich mir vier Kinder gewünscht. Als ich dann eins hatte und die ersten Glückshormone aufgebraucht waren, habe ich mir eher null gewünscht, aber dafür war es schon zu spät. Sobald Fuffo durchgeschlafen hat und Küsschen geben konnte, waren wir wieder total verliebt und haben mit einem zweiten geliebäugelt. Der Ehemann wünschte es sich fast noch mehr als ich, ich hatte Schiss vor einer zweiten Schwangerschaft, zweiten Geburt und den grauenvollen ersten Wochen ohne Schlaf.

Motte hat es dann geschafft, unser ziemlich gutes Verhütungssystem von Persona zu umgehen. Sobald mir übel war, strahlte ich vor Glück. Jetzt kommt mein Mädchen, ich wusste es sofort, noch vor dem ersten Test oder dem Arzt.

Die zweite Schwangerschaft war nicht besser als die erste, aber alles andere war leichter. Der geplante Kaiserschnitt war eine Wohltat im Gegensatz zur Rocky-Horror-Picture-Show der ersten Geburt. Fürs Wochenbett habe ich mir ausreichend Hilfe organisiert, sodass ich das neue Baby genießen konnte. Und im Gegensatz zu meinen Horrorvorstellungen lief es richtig gut mit Baby und Kleinkind. Motte war von Anfang an so gechillt, wie Fuffo es niemals gewesen ist. Sie beschäftigte sich alleine, akzeptierte es, auch mal zu warten, und war einfach nur ein Sonnenschein.

Nur ein Familienmitglied hatte Probleme mit ihr: Das entthronte Prinzchen.

Ehemann: „In drei Tagen kommt die Mama wieder nach Hause mit dem Baby.“

Fuffo: „Wieso mit dem Baby?“

Fuffo bekam von der Oma eine Babypuppe zur Geburt. Daraufhin verkündete er: „Mein Baby kann im Schlafzimmer schlafen. Euer Baby kann im Keller schlafen!“

Als ich einmal fragte: „Legen wir die Motte in die Wiege?“, schlug er vor: „Werfen wir die Motte in den Müll?“

Doch sobald sie miteinander spielen konnten, war all das vergessen. Als sie acht Monate alt war, baute er ihr Türmchen aus Holzklötzchen, die sie umwerfen durfte. Das konnten sie ewig treiben.

Wenig später brauchte er sie schon zum Einschlafen. „Ohne der Motte kann ich nicht einschlafen!“

Heute kann er sich an die Zeit ohne seine Schwester nicht mehr erinnern. Er braucht sie, um bei den Nachbarn zu klingeln, Erwachsene anzusprechen oder um sie zu belehren: „Soll ich dich auf dem Sofa unterrichten?“

Natürlich streiten sie auch mal, aber sie verbringen so viel Zeit miteinander, dass es eine riesige Entlastung ist. Es ist kein Vergleich zu den ersten Jahren, in denen Fuffo permanent von uns bespaßt werden wollte.

Ich kann mir mein Leben ohne die Prinzessin nicht mehr vorstellen, die mich anschreit, wenn ich ihr das falsche Kleid herausgesucht oder keine Milchflasche gemacht habe, und die mich täglich umarmt und küsst und mir versichert, ich sei die liebste, schönste Mama der Welt.

Ein Hoch auf das Spermium, das sich fünf Tage lang versteckt und den Eisprung abgewartet hat. Danke, Persona, dass du nur zu 94% funktionierst!

 

Mehr über die Affen gibt es hier: pupp
Mehr über Mara:

20130328_015

Bücher von Mara:

Glitzerkram

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.