Rezension zu „Glückstreffer“ von K.A. Milne
Sophie glaubt nicht an dauerhaftes Glück, seit sie ihre Eltern als kleines Mädchen bei einem Unfall verloren hat. Erst als sie sich in Garrett verliebt, fängt sie an, wieder zaghaft ans Glück zu glauben. Doch Garrett verlässt sie grundlos zwei Wochen vor der geplanten Hochzeit. Fortan geht Sophie mit größtem Misstrauen durchs Leben. Ihre verletzten Gefühle kanalisiert sie, indem sie böse kleine Unglücksbotschaften schreibt und in ihrem Schokoladengeschäft bitter schmeckende Unglückskekse verkauft.
Ein Jahr später steht Garrett wieder vor ihr und möchte ihr erklären, warum er sie verlassen hat. Sophie will ihn nur anhören, wenn er ihr hundert Gründe für dauerhaftes Glück nennen kann. Garrett gibt eine Anzeige auf: „Gesucht: Glück. Bitte helfen Sie mir, zu finden, was ich verloren habe.“
Die Anzeige ruft anfangs kaum Reaktionen hervor, bis ein lokaler Fernsehsender auf sie aufmerksam wird und seine Zuschauer aufruft, sich an der Suche nach dem wahren Glück zu beteiligen. Plötzlich wird Sophie mit Briefen überschüttet. Dennoch weigert sie sich weiterhin, Garrett anzuhören.
Das Buch ist in einem ruhigen Stil geschrieben, bei dem nur selten der böse Humor der Unglückskekse durchblitzt. Dennoch ist die Geschichte spannend, weil mehrere Rätsel auftauchen, deren Auflösung man unbedingt erfahren möchte.
Unglaubwürdig war für mich allerdings Sophies Verhalten. Wenn der Exfreund einem endlich die Gründe für die überraschende Trennung erklären will, wartet man doch nicht das Ende einer wochenlang dauernden Aktion ab, bis man ihm endlich zuhört.
Auch finde ich, dass die Zufälle in Bezug auf Sophies Vergangenheit sich sehr häufen. Gegen Ende wird es sehr aufwühlend, für mich aber einen Tick zu dramatisch/pathetisch.
Spoileralarm: Als Sophie und Garrett sich endlich aussprechen, finden sie durch weitere Missverständnisse immer noch nicht zusammen. Der Autor fügt arg viele retardierende Momente ein, bevor die beiden sich endlich wieder in die Arme fallen.
Dennoch ein Buch, das sehr unterhaltsam ist und gegen Ende ein gutes Gefühl erzeugt.
Am besten gefallen mir definitiv die Unglückskekse :).
„Glückstreffer“ von K. A. Milne ist 2011 bei Blanvalet erschienen.
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