Eberhard S. ist verzweifelt: Obwohl sein Genital klein und krumm ist, ist es dennoch mit Abstand das schönste an ihm.
Warum nur verstehen das die Frauen nicht, die er bei Facebook anschreibt?
„Früher habe ich eingescannte Passbilder verwendet oder auch mal ein Selfie geknipst. Aber da kamen einfach keine Reaktionen. Daher bin ich auf tiefere Regionen umgestiegen.“
Seitdem erfreut er sich zumindest einer größeren Aufmerksamkeit. „Mittlerweile werde ich immer wieder gemeldet. Darauf bin ich schon stolz!“, gibt der arbeitssuchende Maler- und Lackierergehilfe zu. Was das genau bedeute, könne er nicht sagen, aber er halte es für eine Auszeichnung.
„In der Schule wurde man fürs Melden doch auch immer gelobt, oder?“
Wie erklärt er sich, dass er trotz seiner neuen Taktik noch keine neue Freundin gefunden hat?
„Vielleicht liegt es an meinem Profilbild, das sollte ich vielleicht mal löschen“, mutmaßt Eberhard, „oder auch an meinem fehlenden Charakter. Mit inneren Werten kann ich halt nicht so punkten. Aber ich hoffe, dass ich noch eine Frau finde, die nicht nur nach dem Inneren geht. Bei der Unterleibsästhetik liege ich wirklich ganz weit vorn.“
Und warum sucht er sein Glück nicht mal im „Real Life“?
„Das habe ich früher durchaus versucht, aber das hat meistens mit einer Anzeige oder einer einstweiligen Verfügung geendet. Seitdem bin ich vorsichtiger und lege mir immer mehrere anonyme Profile gleichzeitig zu.“
Damit schützt er nicht nur seine Persönlichkeitsrechte, sondern kann auch gleich wieder loslegen, wenn Facebook ihm hin und wieder mal aus unerfindlichen Gründen eins seiner Profile sperrt.
„Das ist eben eine Krankheit unserer Zeit“, philosophiert der 43-Jährige, „Facebook nimmt sich einfach die Frechheit heraus, grundlos die Profile seiner Mitglieder zu löschen.“ Zum Glück weiß Eberhard aber genau, wie man mit Unverschämtheiten im Internet umgeht: „Einfach ignorieren.“
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von Summa cum Liebe
