Steffi von Wolff muss man nicht vorstellen. Wer sie nicht kennt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Steffi von Wolff ist die Autorin von „Fremd küssen“, „ReeperWahn“, „Glitzerbarbie“, „Aufgetakelt“, „Rostfrei“, „Gruppen-Ex“, „Saugfest“ und und und…
Steffi von Wolff ist die Autorin, die mich bereits vor Jahren davon überzeugt hat, dass Frauenromane nicht klischeehaft und vorhersehbar sein müssen. Als ich die Chance bekam, sie tatsächlich zu interviewen, war ich mehr als hingerissen.
Mein Mann hat mir empfohlen, Stichpunkte zu machen und alles genau zu planen.
Ich sagte: „Quatsch, wir machen das spontan. Wir unterhalten uns einfach und lassen es fließen.“
„Auf gar keinen Fall! Du musst dir die Fragen genau aufschreiben, sonst geht das in die Hose.“
Also habe ich mir blöde Standardfragen und ein paar originelle aufgeschrieben. Aber ha, ich hatte recht! Wir haben uns einfach nur fast eine Stunde lang super unterhalten. (Und die blöden Fragen habe ich gar nicht gebraucht.)
Steffi von Wolff ist live genauso witzig, wie sie schreibt. Herzlich, lustig, freundlich und klug.
Sie begrüßte mich mit den Worten: „Bayern! Ihr habt doch diese Lochgefängnisse!“
Sie erzählte mir, wie sie in ihre Radiokarriere gestolpert ist und mit ihrem ersten Manuskript böse Absagen geerntet hat:
„Verschieben Sie das Manuskript in den Papierkorb und achten Sie darauf, dass er auch geleert wird!“
Als „Fremd küssen“ schließlich vom Fischer-Verlag angenommen wurde und in die Bestsellerlisten schoß, war sie mehr als verblüfft.
Lektorin: Du bist auf Platz 34.
Steffi: Ist das gut?
Lektorin: Es gibt Schlimmeres!
Sie berichtet mir, dass sie immer wieder seltsame Anfragen von Fremden oder alten entfernten Bekannten bekommt:
„Ich bin im XY-Geschäft und will ein Buch darüber schreiben. Du musst mir dabei helfen!“
„Ich muss dein Buch am Montag in der Schule vorstellen. Schreib mir eine Zusammenfassung und streiche das Wichtigste hervor, aber es muss schnell gehen!“
XY: „Hallo Steffi, du erinnerst dich sicher an mich, wir waren zusammen in der 7d der XYZ-Schule.
Ich will dein Buch lesen und eine Widmung kriegen, wie machen wir das?“
Steffi: „Hallo XY, nett von dir zu hören. Danke der Nachfrage, mir geht es gut. Dir hoffentlich auch. Wenn du mir das Buch zuschickst, schreibe ich dir gerne eine Widmung und schick es dir zurück. Momentan bin ich allerdings im Urlaub.“
XY: „Nein, das muss schneller gehen, denn ich will das Buch nächsten Donnerstag mit in den Urlaub nehmen!“
Ich habe ihr aktuelles Buch „Diese Woche ist nicht mein Tag“ am vergangenen Wochenende gelesen (Rezension folgt) und mich durch permanentes lautes Lachen zuhause sehr unbeliebt gemacht.
„Musst du so laut lachen?“, fragte mein Mann.
„Ja!“
Steffi: „Findest du, dass ich eine bodenständige Person bin, die alles im Griff und immer eine Antwort parat hat, die mit wachen Augen durchs Leben geht…die nichts vor sich herschiebt, normale Menschen kennt und der alles gelingt?“
Carlotta: „Ich bin froh, dass du das endlich mal angesprochen hast.“
(Diese Woche ist nicht mein Tag, mtb, S. 32)
Beim Lesen habe ich mich so oft wiedererkannt, dass Steffi von Wolff mir wirklich leid tut.
Auch ich habe mich schon höflich beim Friseur für eine unmögliche Kreation bedankt, während ich bereits überlegte, wohin ich zum Nachbessern gehen könnte.
Wenn man mit der Autorin telefoniert, merkt man schnell, dass sie in „Diese Woche ist nicht mein Tag“ nichts als die Wahrheit geschrieben hat. Innerhalb von 52 Minuten hat es viermal an ihrer Tür geklingelt. Es wurde ein Paket abgegeben, physischer und psychologischer Beistand in Nachbarschaftsangelegenheiten erbeten und Obst verschenkt.
Sie gesteht, dass sie die Geschehnisse in ihrem Buch zu 95 Prozent so erlebt hat. Ich glaube ihr zu 100 Prozent.
Die Leseprobe zu „Diese Woche ist nicht mein Tag“ findet ihr hier:
.
Mehr von Steffi:
Mehr von Mara: