Mütter trinken selten und wenig. Zumindest wenig, weil sie immer wissen, dass sie morgens früh rausmüssen und im Notfall einen klaren Kopf brauchen.
Ausnahmen sind Abende, an denen die Affen bei der Oma übernachten. Wenn man z.B. weiß, dass die Kinder um 19 Uhr abgeholt werden, bei Omili schlafen und am nächsten Tag mit Omi wegfahren, dann kann man sich auf einer Feier ein oder zwei Gläschen Prosecco mehr genehmigen. Angenommen, ein Kind wäre sauer auf die Mutter und würde, statt sich zu verabschieden, ihr nur ein hingeknurrtes „Du checkst nie was, ich frage mich, wie du das Abitur geschafft hast!“ hinschmeißen, dann würde die Mutter auf der Party vielleicht sogar drei Gläschen mehr trinken.
Wenn dann um Mitternacht ein reuevoller Anruf käme und das Kind ankündigen würde, morgen früh um zehn nochmal vorbeizukommen, um sich zu entschuldigen, dann wäre die Mutter natürlich sehr glücklich. Sie würde sich den Wecker auf 9.30h stellen und freudig aufstehen, um sich von der geliebten Brut zu verabschieden. Wenn die geliebte Brut dann erst mittags kommen würde, wäre die Mutter natürlich immer noch glücklich und dankbar, auch wenn sie ihren kleinen Rausch nicht ausschlafen konnte. Was sind schon Schlaf, Ausnücherung und Katerpflegen gegen 15 Küsse vom Kronprinzchen wert?
Ich hab das alles natürlich nur erfunden, denn wenn es wahr wäre, wäre es einfach zu traurig.
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