Warum entscheiden sich mittlerweile auch viele Verlagsautoren dafür, ihre Bücher selbst herauszugeben?
Das Selfpublishing hat seinen schlechten Ruf verloren. Während früher hauptsächlich ambitionierte Schreiberlinge selbst veröffentlichten, die bei keinem Verlag untergekommen waren und oft schlechte Qualität ablieferten, finden sich heute immer mehr professionell gestaltete Bücher ohne Verlagslabel im Angebot. Die Autoren schätzen die Freiheit, die sie haben, wenn sie ihre Bücher alleine herausbringen. Natürlich ist es wichtig, mit Profis zusammenzuarbeiten, den Text lektorieren zu lassen und ein gutes Cover zu erstellen.
Doch als Anreiz winken hohe Tantiemen (bis zu 70 % auf Ebooks bei Amazon), während ein normaler Verlagsautor meist nicht mehr als 5 Prozent auf die Einnahmen der Taschenbücher bzw. 25 Prozent der Ebooks erhält.
Durch Plattformen wie CreateSpace, BoD u.a. haben Autoren die Möglichkeit, auch Printausgaben ohne Vorkosten anzubieten. Während man früher selbst eine Auflage drucken und lagern musste, kann heute jedes Buch einzeln als „book on demand“ hergestellt werden. Jedes Buch wird also erst nach Eingang der Kundenbestellung produziert. Auf diese Weise gibt es keine überflüssigen Exemplare, die im Extremfall verramscht werden müssten.
Der Prozess vom Schreiben bis zur Veröffentlichung ist auch deutlich kürzer, da die Autoren ihre Bücher sofort nach Beendigung einstellen können.
Allerdings müssen die Autoren sich selbst um die Werbung kümmern. Manch einem macht das Spaß, einem anderen graust es davor. Es ist also auch Typsache, sich für die ein oder andere Form des Publizierens zu entscheiden.
Ich habe beschlossen, beides gleichzeitig zu testen.
Nachdem mein erster Roman „Summa cum Liebe“ beim SIEBEN-Verlag erschienen war, hatte ich unbändige Lust, einmal ein komplettes Projekt von Anfang bis Ende selbst zu gestalten. Daher habe ich mein zweites Buch „Verblüht“ bei keinem Verlag eingereicht, sondern einfach selbst herausgegeben. Mein nächster Roman wird in vier Monaten bei Droemer/feelings erscheinen.
Momentan führe ich Buch über meine Aktivitäten. Ich möchte ein Jahr lang beide Arten des Publizierens vergleichen und dann einen Bericht darüber schreiben.
Im Rahmen des Selfpublishings teste ich unterschiedliche Werbestrategien. Dazu bald mehr.
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