Früher fand ich Feminismus albern. Ich habe Männer nie als Feinde angesehen und über Wortschöpfungen wie „Salzstreuerin“ und „Anrufbeantworterin“ nur gelacht.
Carolin Kebekus hat es wunderbar ausgedrückt: „Feminismus, das klingt so unrasiert und ungebumst“.
Dann habe ich vor einiger Zeit eine Rede von Emma Watson gehört, in der sie sagte: Beim Feminismus geht es nicht um einen Kampf zwischen Männern und Frauen, sondern darum, dass Frauen und Männer überall auf der Welt die gleichen Rechte haben sollten.
Rede von Emma Watson:
Seitdem hat sich meine Einstellung grundlegend gewandelt.
Ich habe mich früher nicht mit Feminismus beschäftigt, weil ich einfach Glück hatte. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der es selbstverständlich war, dass auch Frauen studieren. Ich leben in einem Land, in dem ich Kinder haben und trotzdem arbeiten darf. Ich darf Auto fahren, wählen und abends alleine ausgehen. Wenn ich meinen Mann betrüge, ist das eine Sache zwischen uns beiden, aber kein Fall für die Justiz. Mir ist jahrelang nicht bewusst gewesen, wieviel Glück ich habe.
Es ist erschreckend, wie Frauen überall auf der Welt benachteiligt werden:
„Die Mehrheit der Armen und der größte Teil aller Analphabeten sind weiblich. Jedes Jahr sterben fast 300.000 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt, 99 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern. Gewalt gegen Frauen und schädliche traditionelle Praktiken sind noch immer weit verbreitet.
Weltweit erledigen Frauen den deutlich größeren Teil der Arbeit – sie verdienen aber im Durchschnitt 17 Prozent weniger als Männer. In manchen Regionen produzieren Frauen bis zu 90 Prozent der Lebensmittel – insgesamt gehört ihnen aber noch immer nur ein verschwindend kleiner Teil des Landes und des globalen Vermögens.“ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
Carolin Kebekus hat noch mehr gesagt:
„Manchmal sagen mir Leute, Feminismus sei total retro und unsexy. Die frage ich dann immer: Wisst ihr, was unsexy ist? Dass Frauen nirgendwo auf der Welt die gleichen Chancen haben wie Männer – nirgends“ (Quelle: weltfrauentag-2016-carolin-kebekus-unterstuetzt-feminismus.html)
Ja, man kann gut aussehen, witzig sein, Männer mögen und trotzdem Feministin sein.
Daher: Ein Hoch auf den Weltfrauentag!