Und ich so zu mir: Warum nicht schnell Profisportlerin werden?

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Kürzlich kam die Frage auf, wer sich als professioneller Dienstleister in einem bestimmten Gebiet bezeichnen darf.

Laut DUDEN bedeutet professionell entweder, dass man einen Beruf ausübt, oder dass man eine von Fachleuten anerkannte Qualifikation für einen Beruf besitzt.runner-888016_1280

Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/professionell

Natürlich gibt es auch den Werdegang, dass man sich als Quereinsteiger in ein Berufsfeld einarbeitet, für das man nicht ausgebildet ist. Aber in diesem Fall muss man Referenzen vorweisen können und sein Gebiet wirklich beherrschen, um sich als Profi zu bezeichnen und Geld für die Tätigkeit zu nehmen.

 

Ein Beispiel:

Ich kann mich Schauspielerin nennen, wenn ich eine Schauspielausbildung absolviert habe.

Ich kann mich auch Schauspielerin nennen, wenn ich keine Ausbildung habe, aber bereits in fünf Theaterstücken und zehn Filmen mitgespielt habe.

Ich kann mich NICHT Schauspielerin nennen, wenn ich in einem Laienstück gespielt habe und gerne ins Theater gehe.

 

Ein anderes, willkürlich gewähltes Beispiel:

Ich kann mich Lektorin nennen, wenn ich mehrere Jahre lang in einem Verlag oder einer Redaktion gearbeitet habe, wenn ich ein Germanistikstudium absolviert UND Referenzen auf dem Gebiet habe UND/ODER wenn ich mein Handwerk wirklich beherrsche.

Ich kann mich auch Lektorin nennen, wenn ich Autorin bin und über ein sehr gutes Sprachgefühl verfüge und bereits vielen anderen Autoren beim Lektorieren geholfen habe. Aber in diesem Fall sollte ich überprüfen, ob meine Leistungen wirklich denen eines Profis entsprechen, bevor ich sie gegen Geld anbiete.

Generell gilt: Wer als Quereinsteiger in einen Beruf geraten ist, sollte zeigen, dass er es wirklich drauf hat. Ein Schauspieler ohne Ausbildung sollte ein sehr gutes Demoband oder Referenzen namhafter, professioneller Theater besitzen.

In einem Beruf, der mit Sprache zu tun hat, wäre es dagegen das Mindeste, eine fehlerfreie Website zu haben.

Ein Flüchtigkeitsfehler kann jedem unterlaufen. Aber ob man Adjektive klein oder groß schreibt, sollte ein Lektor beispielsweise wissen.

 

Ich wünsche allen Autoren, gerade den Neulingen, dass sie mit sehr wachem Blick durch die Welt gehen und sich gründlich informieren, bevor sie viel Geld für ein Lektorat ausgeben, das möglicherweise von einem Dilettanten ausgeführt wird.

Und eine Professionelle ist jetzt wieder was anderes. Aber es ist zu früh am Abend, die Kinder sind noch wach. Also Mündchen halten. Der Ratschlag gilt übrigens in vielen Situationen.

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