Philippa ist am Ende und will sich scheiden lassen wegen seelischer Grausamkeit. Es stellt sich heraus, dass Jens Victor-Magnus den roten Pimpel gegeben hat, als seine seelische Situation den grünen Pimpel erfordert hätte.
„Mit diesem Mann kann ich nicht länger unter einem Dach leben!“, schließt sie ihren Bericht melodramatisch und putzt sich die Nase. Lara mag Philippa nicht besonders, aber Melodramatik ist ihr Ding.
„Du musst dich rächen!“, schlägt sie vor. Nein, oh nein.
„Ach, weißt du, er hat sich sicher nichts Böses dabei gedacht“, versuche ich, meine Schwester zu beruhigen.
„Das ist es ja, er denkt nie irgendwas!“, pampt sie zurück.
Das finde ich nicht ganz fair, schließlich hat Jens sich nicht nur die Hochzeitsreise ausgedacht, bei der sie alle bedeutsamen Stationen ihrer Beziehung bereist haben, sondern auch den Plan für den Wintergarten erstellt. Das kann ich allerdings nicht erwähnen, weil der Hausumbau ein Tretminenfeld ist, das nicht mal unsere Mutter gefahrlos betreten kann.
„Lasst uns was Lustiges spielen“, schlage ich vor, „das wird dich ablenken.“
„Vielleicht Mensch ärgere dich nicht?, sagt Philippa, „aber da kann Annika sich wieder nicht beherrschen und schleudert die Figuren durchs Zimmer, wenn sie verliert.“
Ich blitze sie wütend an, denn sie liebt es, mit meinen Kindheitsverfehlungen anzugeben, aber da alle lachen, tue ich so, als fände ich es witzig…