Glitzerkram für Männer?

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Was verleitet einen Mann dazu, ein Frauenbuch zu lesen?

„Ich gebe es ehrlich zu: Als Mann hätten mich weder Cover noch Titel besonders angesprochen. Neugierig war ich auf den Roman dennoch, da ich bereits zwei Bücher von Mara Winter kenne und ihren Schreibstil und Humor sehr schätze.
Damit habe ich die Latte eigentlich schon sehr hoch gehängt, bin aber dennoch nicht enttäuscht worden! Ganz im Gegenteil!

 

„Mit Klischees und Schubladendenken kann ich nichts anfangen, konnte ich noch nie. Ein rosarotes Buch, das „Glitzerkram“ heißt, auf dem auch reichlich Glitzerkram abgebildet ist, das dazu noch aus der Kategorie „Frauenbücher“ stammt…

Egal, wir essen ja auch die Banane oder die Orange, nicht deren Schale. Also mal eben reingeschut ins Buch, auch als Mann. Zumal ich von Mara Winter bereits „Verblüht“ mit großem Vergnügen gelesen hatte.

 

„Was sollte einen Mann dazu veranlassen, ein Buch zu lesen, das „Glitzerkram“ heißt? Diese Frage stellte ich der Autorin Mara Winter und sie bot mir an, mir die Frage doch selbst zu beantworten. Vorweg: Es ist an sich nicht wirklich mein Genre – ich glaube, die einzige Vergleichsliteratur für mich wäre Svende Merians „Tod eines Märchenprinzen“ – alle Frauen in meiner Umgebung hatten Anfang der 90er dieses Buch, da musste ich wissen, ‚what the fuzz is about‘. Da hat ‚Glitzerkram‘ schon gewonnen, denn nervig wurde es nie.“

 

„Meine Schwester hat mich gezwungen, es zu lesen.“

 

 

Und das Urteil?

„Gleich war er wieder da, der flotte, schnörkellose, ohne Kompass und Enzyklopädie lesbare Schreibstil, und irgendwie doch beim Frauenbuch ganz anders als beim Episodenkrimi. Logisch, denn wir sind in einem völlig anderen Umfeld – junge Menschen auf der Suche, auf dem Weg, sind dargestellt, als wären wir im richtigen Leben. Sie sind verrückt, liebenswürdig, normal. Die Autorin erweckt ihre Figuren augenzwinkernd zum Leben, schafft Lockerheit durch authentische Dialoge, passend zum jeweiligen Charakter, zur jeweiligen Situation. Bilder entstehen… “

 

Ich wollte dir auch mal persönlich sagen, was ich von deinem neuen Roman halte. …
Toll! Wirklich großartig gelungen! Ich hatte so einen Spaß
Du musst ihn unbedingt unter Männern anpreisen, ich glaube, wir stehen auch auf Glitzer „wink“-Emoticon
Die Geschichte an sich ist schon toll, und die Charaktere hast du allesamt super gezeichnet. Noreens Bruder und sein Pseudokollege peppen das Ganze sogar noch auf. Und ihre lustigen Emails und die katastrophalen Dates haben letztlich alle Erwartungen übertroffen.
Mara, vielen Dank dafür!

 

„Also so ein bisschen so, wie wir Männer uns die Serie „Sex in the City“ vorstellen … Das wichtigste vorab: Es ist unterhaltsam. Manche Figuren, vor allem die Männer, könnte man als ein wenig überzeichnet beschreiben, aber hier erzählt ja nicht die Autorin als allwissendes Über-Ich sachlich die Geschichte, sondern sie wird aus der Sicht von der 27jährigen Noreen erzählt, und dann passt es wieder. Noreen ist nämlich ziemlich verpeilt, dabei aber irgendwie doch auch liebenswert und in jedem Fall authentisch – bei der Erzählung aus der Ich-Perspektive natürlich die wichtigste Figur, die authentisch sein sollte.
Mein Genre-Leseverhalten wird es zwar wohl nicht verändern, dennoch habe ich es gerne gelesen, weil der Erzählstil sehr flüssig und vor allem immer mit einer Spur Witz garniert ist. Anlässe zum Kopfschütteln und Schmunzeln gab es jedenfalls jede Menge und wer gerne humorvolle Romane liest, kann mit „Glitzerkram“ definitiv nichts falsch machen.
Vielen Dank, dass ich es lesen durfte!“

 

„Ich finde dieses Tussiuniversum nicht so interessant, aber es ist wirklich gut und witzig geschrieben.“

 

 

 

Glitzerkram:

glitzerkram-vis

 

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